Künstliche Intelligenz verändert B2B-Marketing grundlegend, und das in einem rasanten Tempo. Die Auswirkungen werden sich nicht nur innerhalb von Marketingorganisationen zeigen, sondern auch die Beziehung zwischen Agenturen und Kunden beeinflussen. Wie genau, darüber diskutierten wir in unserem 8. B2B-Marketing-Barcamp MARK / ORG zusammen mit Expert:innen aus den verschiedensten Branchen.
ChatGPT, Midjourney & Co: Wie kann KI im Marketing-Alltag genutzt werden?
Die Frage, wie Künstliche Intelligenz am besten genutzt wird, hat noch nicht jedes Unternehmen für sich beantwortet. Bei einem Punkt waren sich jedoch alle Teilnehmenden einig: Der Einsatz von KI soll Prozesse effizienter gestalten und mehr Zeit für konzeptionelles Arbeiten geben.
Spiegelt sich das auch in sinkenden Marketingbudgets wider? Nein, sagen die Teilnehmenden einstimmig, bisher sei dies für sie kein Thema. Stattdessen investiere man in die Schulung und den richtigen Umgang mit KI.
Während sich manche Unternehmen noch mit kleineren Tasks wie der Erstellung von Personas oder dem Schreiben von Social-Media-Texten an die neuen Tools herantasten, sind andere schon einen Schritt weiter. Ein Teilnehmer berichtet: „Bei meinem Team habe ich ChatGPT als neuen Mitarbeiter vorgestellt und jeden dazu angehalten, darauf zurückzugreifen. Es ist ganz banal: Niemand muss mehr von einem leeren Blatt Papier aus anfangen.“
Welche Rolle haben Marketingabteilungen noch?
Zu der Frage nach der generellen Rolle, die Marketingabteilungen im Unternehmen einnehmen, gab es unterschiedliche Ansichten. Vor allem die Dezentralisierung der Content-Erstellung führte zu Diskussionen. Manche der Teilnehmenden sahen hier das Potenzial, dass auch Techniker:innen oder Produktmanager:innen durch KI-Tools schnell und einfach Texte anfertigen können. Dem gegenüber steht die Qualität des Outputs. „Das ist zwar mit ein paar schnellen Mausklicks gemacht, aber nicht immer gut“, merkt eine Teilnehmerin an.
Aus diesem Grund bevorzugen andere Unternehmen zunächst noch die Zentralisierung der Content-Erstellung. Erst wenn durch eine engere Führung eine passende Tonalität, Ansprache und ein allgemeines Framework geschaffen wurde, überlegen sie, die Erstellung auf andere Teams auszuweiten.
„Es wird genügend Felder geben, wo wir Menschen brauchen und wo sie wichtig sind. Aber es werden andere sein als die, die wir heute bedienen. “
Können Unternehmen bald alles selbst machen?
Nicht nur die Rolle der internen Marketingabteilungen wurde diskutiert, auch die Beziehung zu Agenturen stand zur Debatte. In dieser hat ein Teilnehmer schon zugegeben, dass der PR-Partner des Unternehmens weniger Aufträge zu „Gebrauchstexten“ bekommt. Aber auch wenn erste Aufgaben schon intern gelöst werden, sind Agenturen nach wie vor kreative Impulsgeber und Transformationsbegleiter, und ihre Rolle als Innovatoren wird in Zukunft wahrscheinlich noch wichtiger werden.
Welche Bedenken haben Marketer:innen beim Einsatz von KI?
Neben den zahlreichen Chancen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt, wurden natürlich auch die Bedenken der Unternehmen thematisiert.
Ganz oben auf der Liste stand Differenzierung. Dadurch, dass immer mehr Inhalte immer schneller produziert werden, wird es für B2B-Brands schwieriger, aus der Flut an Content hervorzustechen. Um das zu schaffen, müsse man seine Kunden zur richtigen Zeit mit den richtigen Inhalten überraschen, so einer der Teilnehmenden. Die anderen Unternehmen stimmten zu: Um in der Menge aufzufallen, muss man eine Experience für die Kunden schaffen, die nachhaltig begeistert.
Auch das Thema Vertrauen hat zu einem regen Austausch geführt. Einige Unternehmen merkten an, dass vor allem bei finanziellen und datenbasierenden Entscheidungen die vermeintliche Unfehlbarkeit der KI zu mehr Vertrauen führt. Andere wiederum vertreten den Standpunkt, dass der persönliche Kontakt und Emotionen höher bewertet werden. Die Frage, wann Kunden wem vertrauen, bietet auf jeden Fall noch viel Raum für zukünftige Diskussionen.
Fazit: Unsere Learnings aus MARK / ORG Nr. 8
Auch die 8. Runde von MARK / ORG führte zu neuen Erkenntnissen und brachte neue Impulse. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- Künstliche Intelligenz kann ordentlich Zeit sparen – Inhalte können innerhalb weniger Mausklicks erstellt werden. Doch die Qualität des Outputs ist nicht immer auf Anhieb gegeben, daher sollte das Ergebnis immer überprüft werden.
- Mit Blick auf Transformationen in Prozessen, Berufen und Unternehmen stellt sich der Einsatz von KI als treibende Kraft heraus. Dabei blicken die CMOs den anstehenden Veränderungen optimistisch entgegen.
- Möchte ein Unternehmen das Vertrauen seiner Kunden langfristig halten, darf das Menschliche nicht in Vergessenheit geraten. Persönliche Interaktionen bringen noch immer einen hohen Mehrwert mit sich.
Sie würden auch gerne bei der nächsten Runde von MARK / ORG dabei sein und sich bei unserem B2B-Barcamp mit Gleichgesinnten austauschen? Sprechen Sie uns einfach an!