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Doblin-Studie: 3 Strategien für Innovation im B2B-Bereich.

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Unternehmen, B2B wie B2C, sind immer auf der Suche nach Innovationen – um Marktlücken zu schließen und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Innovation wird dabei oft gleichgesetzt mit technischen Erfindungen oder bahnbrechenden Entdeckungen. Doch: Geschäftsdurchbrüche beruhen eher selten auf derartigen Neuerungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine systematische Untersuchung von über 2.000 Business-Innovationen durch Deloitte-Tochterfirma Doblin.

Bei der Analyse wurden 10 Dimensionen identifiziert, in denen Unternehmen erfolgreich innovieren können, ohne dabei – im wahrsten Sinne des Wortes – das Rad neu erfinden zu müssen. Welche 3 Strategien sich davon für B2B ableiten lassen, erfahren Sie hier.

1. Konfiguration: interne Innovation fördern.

Innovationen in Unternehmen beginnt laut Doblin oftmals hinter den Kulissen. Deshalb empfiehlt es sich, interne Prozesse zu überdenken und entsprechend zu konfigurieren. Kleine Veränderungen können dabei eine große Wirkung entfalten und vermeintlich Banales zu wahren Innovationen führen: So hat Henry Ford beispielsweise als erster seine gesamte Lieferkette kontrolliert – und damit den Grundstein für die etablierte Vertical-Integration-Strategie gelegt.

Prozesse zu konfigurieren kann auch die Kreativität in den eigenen vier Firmen-Wänden fördern. Mitarbeiter von Google etwa dürfen 20 % ihrer Arbeitszeit nutzen, um selbstständig Projekten nachzugehen. So entstanden unter anderem Services wie Gmail und Google News, von denen das Unternehmen nun profitiert. Gleichzeitig wird die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht.

Wie diese Beispiele zeigen, ist die erste Innovationsstrategie auch in B2B-Unternehmen anwendbar. Sie ist zwar nicht auf (potenzielle) Kunden ausgerichtet, kann aber dennoch enormen Einfluss auf die Innovationskraft eines Business haben. Die Auswirkungen sind dabei mal direkter, mal indirekter Natur.

2. Innovatives Angebot: nicht alles auf eine Karte setzen.

Die Überarbeitung des Leistungs- oder Produktangebotes ist vermutlich die offensichtlichste Innovationsstrategie im B2B-Bereich – wahrscheinlich aber auch die schwierigste. Denn nach technischer Innovation sucht natürlich jedes Unternehmen und die Möglichkeiten sind in gewisser Weise begrenzt. Deshalb empfiehlt Doblin, sich auf die Kombination mehrerer verwandter Innovationsbereiche zu konzentrieren, um Gewinne und Marktanteile langfristig zu schützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Klingt abstrakt? Ein Beispiel macht es klar: Apple steht seit Tag eins für technische Innovation, doch der Markt ist hart umkämpft – auf dem Papier wird der US-Konzern regelmäßig übertrumpft. Und mal ehrlich … Widgets, Splitscreen und App-Drawer sind nun wirklich nicht innovativ.

Also, statt alles auf diese unsichere Karte zu setzen, begann Apple früh seinen wahren USP aufzubauen: ein umfassendes Ökosystem, in dem Produkte reibungslos miteinander funktionieren. Damit bieten sie Nutzern einen enormen Mehrwert und machen es ihnen gleichzeitig schwieriger zu Produkten oder Software anderer Anbieter zu wechseln.

Nicht alles auf eine Karte zu setzen bedeutet bei dieser Strategie also nicht, in die Breite, sondern in die Tiefe zu denken. Damit ist diese Innovationstaktik auch für hochspezialisierte B2B-Unternehmen interessant, um sich vom Wettbewerb abzuheben und Kunden zu binden.

3. Customer Experience innovieren: dem Kunden mehr bieten.

Diese Innovationsstrategie knüpft wunderbar an das Beispiel von Apple an: was das Unternehmen auszeichnet, ist die Experience, die es seinen Kunden bietet. Gleiches gilt für US-Konzern Amazon, der mit seinem Angebot Amazon Prime den Online-Handel nachhaltig revolutionierte – das muss man bei aller Kritik eingestehen.

Für B2B bedeutet das konkret: selbst wenn ein Produkt nicht neuartig oder innovativ ist, sollte man überlegen, wie man die damit verbundene Customer Experience zu etwas Besonderem machen kann. Produktergänzende Software oder Serviceleistungen stellen dabei nur zwei naheliegende Möglichkeiten dar. Hier entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen aufzuwenden, kann sich wirklich auszahlen.

Während die anderen beiden Innovationsstrategien vorgelagert sind, erfordert die dritte sinnbildlich gesprochen eine Operation am offenen Herzen: Neuerungen auf dem Feld der Customer Experience müssen live am Kunden getestet werden. Aus diesem Grund ist bei der Umsetzung solcher Innovationen Vorsicht und gute Planung geboten, um niemanden zu enttäuschen – gerade im B2B-Bereich, wo langfristige Kundenbeziehungen großgeschrieben werden. Man sollte also realistisch bleiben und keine falschen Versprechungen machen.

Fazit: Innovation im B2B.

Wie die Beispiele aus dem B2C-Bereich eindrucksvoll zeigen konnten, muss es wirklich nicht immer eine bahnbrechende Entdeckung sein, die den Durchbruch für ein Unternehmen bedeutet. Beim Thema Innovation können vermeintlich banale Veränderungen oder der Fokus auf den Kunden viel bewirken. Diese Erkenntnis lässt sich, sowie die vorgestellten Strategien, zweifelsfrei auf das B2B-Business übertragen.

Für mehr Details und Tipps zu den verschiedenen Strategien empfehlen wir einen Blick auf die Übersicht aller 10 von Doblin identifizierten Innovationstypen.

Von Team wob
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