Planen und wissen, was die Zukunft bringt? Fehlanzeige! Die meisten B2B-Marketer können ein Lied davon singen. Vor allem jetzt gilt das Motto: „Wir fahren auf Sicht!“ Sicher auch ein stückweit gezwungen – Stichwort Corona-Pandemie.
Dennoch: Es gibt noch die Mutigen da draußen, die in die Kristallkugel blicken und Prognosen für die Zukunft abgeben. Das Marktforschungs-Unternehmen Forrester wollte es ganz genau wissen und hat Thesen zu Werbebranche-Trends für das kommende Jahr formuliert.
Wir haben daraus die wichtigsten Learnings für B2B gezogen. Et voilà:
Surprise, surprise: Es wird virtuell.
Auch für das nächste Jahr gilt: Für Marken und Kreativagenturen werden Arbeitsprozesse zunehmend virtualisiert. Investitionen in Adtech werden immer weiter hochgefahren – in erster Linie, um Ressourcenmängel bei Budgets und Belegschaft auszugleichen, die durch den Kostendruck entstehen.
Die Folge? Tools wie Adobe-KI Sensei, Autodesk, virtuelle Studios und mehr Computer Generated Imagery (CGI) werden an Relevanz gewinnen.
Es sind die Werte, die zählen.
Natürlich geht es auch in der Marketing-Branche am Ende des Tages darum, Geld zu verdienen. Doch beim Thema Profit sollte man nicht über Leichen gehen.
Mit der Bewegung #StopHateForProfit wurde klar: User sind es leid, unangemessene Inhalte zu sehen, viele sind sensibilisiert. Marketing und Werbung werden zunehmend wertebasiert interpretiert. Für Unternehmen und Marken gilt: einen eigenen Werteansatz zu formulieren.
Auch in Zukunft wird investiert – aber bitte smart.
B2B-Marketer haben es nicht leicht – Controller sitzen Ihnen (fast immer) im Nacken. Daran wird sich auch im nächsten Jahr nichts ändern. Vor allem Unternehmen, die ums Überleben kämpfen, schauen ständig auf ihre Ausgaben. Das wird insgesamt zu intelligenteren und automatisierten Formen von Kampagnen-Messung à la Analytics führen.
Loyalität: Treue ist nicht selbstverständlich.
Im B2B-Marketing hört man immer nur: New Business hier, New Business da. Doch im nächsten Jahr wird das Motto zunehmend „Old but gold“ sein. Marken und Unternehmen werden zunehmend Geld in die Hand nehmen müssen, um Kunden zu halten und ihre Loyalität zu steigern.
Forrester wird an dieser Stelle etwas konkreter und nennt Zahlen: Demnach werden die Investitionen in Loyalty- und Retention-Marketing um 30 Prozent zunehmen. Außerdem wird es mehr Boni und Loyalitätsprogramme für treue Kunden geben.
Messenger Marketing: Es wächst und wächst.
Mehr Loyalitäts-Programme bedeutet: mehr E-Mails und mehr Nachrichten in Messengern. Auch hier nennt Forrester eine Zahl und spricht von einem Zuwachs von 40 Prozent in diesem Bereich.
Das hat zur Folge, dass Unternehmen zunehmend kontextbezogener werben und mehr auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen werden. Was wir also im Jahr 2021 sehen werden, ist mehr vorausschauendes, auf Momenten basierendes Messenger Marketing. Ein wesentlicher Fokus wird hier auf Predictive Analytics liegen.
Mehr Automatisierung mit einem faden Beigeschmack.
Kampagnen händisch optimieren war gestern, in Zukunft wird mehr auf das Thema Automatisierung im Marketing gesetzt. Laut Forrester nehmen die Investitionen hier um 3 Prozent zu. Heißt also, es werden weniger Menschen bei der Kampagnenaussteuerung benötigt. Folge: Sie werden in einer anderen Abteilung eingesetzt oder entlassen.
Sponsoring-Investment 2.0.
Falls Unternehmen Sponsoring-Investment betreiben, sollten sie das Ganze nochmal überdenken. Steigender Kosten- und Effizienzdruck in Folge der Corona-Krise führt beispielsweise dazu, dass Namensrechte an Stadien unattraktiver werden – der Return on Invest ist schwer zu messen. Sponsoren ziehen vom traditionellen Sport Richtung E-Sport. Das prominenteste Beispiel an dieser Stelle ist McDonald´s. Doch wie kann man das Ganze auf B2B übertragen?
Als Unternehmen kann man eine virtuelle Plattform nutzen und sich dort beispielsweise als Sponsor für ein Preisgeld positionieren. Auch hier findet im Jahr 2021 der digitale Wandel statt.
7 Quick Wins – B2B in der Zukunft.
Jetzt nochmal kurz Luft holen, bitte. Das erwartet B2B-Marketer im Jahr 2021:
- Es bleibt virtuell – das Jahr 2020 war „nur“ der Anfang.
- Überlegen Sie sich zweimal, welche Message Sie in Marketing und Werbung vermitteln möchten.
- Auch nächstes Jahr wird investiert – und zwar smart.
- Loyalty- und Retention-Marketing stehen im Fokus. Bestandskunden werden immer wichtiger.
- Kommunikation ist alles. E-Mails und Messenger-Nachrichten werden um 40 Prozent steigen.
- Prozesse werden mehr und mehr automatisiert. Zuwachs von 3 Prozent.
- Sponsoring-Investment findet statt, aber digital.