Der Amerikaner Matt Mullenweg ist in digitalen Kreisen bekannt. Nicht nur ist er derjenige, der WordPress ins Leben rief, das auf über 50 Millionen Blogs Einsatz findet, oder war Board Member von GitHub, er gilt auch als einer der Vorreiter der sog. „New Work“-Bewegung.
In der aktuellen Covid-19-Krisensituation gibt er Tipps dazu, wie andere dort ankommen können, wo er schon ist:
Die 5 Stufen von Remote-Work – wo stehen Sie?
Laut Mullenweg befinden sich die meisten von uns gerade auf einer von fünf Stufen des Arbeitens aus der Ferne. Diese Stufen geben einen Überblick über den Status der Organisation und die Chance für Erfolg in der Krise und auch danach – wenn „New Work“ schließlich einfach zu „Work“ wird.
Stufe 1: Unbeabsichtigte Aktion.
Das Unternehmen hat keine absichtlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Fernarbeit ergriffen, aber die Mitarbeiter können den Ball etwas ins Rollen bringen, indem sie an vereinzelten Tagen zu Hause sind und über Smartphones und Laptops Zugang zu bestimmten Dokumenten erhalten.
Stufe 2: Das Büro online nachstellen.
Hier befinden sich heute die meisten Organisationen – insbesondere die traditionsreichen.
Hier haben Mitarbeiter Zugriff auf Videokonferenzsoftware (z. B. Zoom), Instant Messaging-Software (z. B. Slack oder Teams) und E-Mail. Statt jedoch die Arbeit neu zu gestalten, um die neuen Medien zu nutzen, stellen die Teams letztendlich online nach, was sie im Büro tun würden.
Stufe 3: Anpassung an das Medium.
Auf Stufe 3 beginnen Organisationen, sich an das Medium anzupassen und es zu nutzen. Mullenweg verweist auf freigegebene Dokumente (z. B. ein Google Doc oder in Office 365), die für alle sichtbar sind und während einer Diskussion in Echtzeit aktualisiert werden. So entsteht ein gemeinsames Verständnis der besprochenen Dokumente und Beschlüsse und das Risiko eines Informationsverlustes wird ausgeschlossen – Zeit wird gespart.
Stufe 4: Asynchrone Kommunikation.
“Ich mache es, wann es mir am besten passt.” Dies ist die Natur der asynchronen Kommunikation.
Die Realität ist, dass die meisten Dinge keine sofortige Reaktion erfordern. In den meisten Fällen genügt eine E-Mail oder eine Sofortnachricht, die der Empfänger beantwortet, wann es ihm passt.
Wenn etwas wirklich dringend ist, sollte die Art der Kommunikation dies widerspiegeln. Nehmen Sie den Hörer ab oder tippen Sie dieser Person – im übertragenen Sinne – auf die Schulter, aber nur, wenn es wirklich dringend ist.
Stufe 5: Nirvana.
Hier arbeitet das verteilte Team besser als jedes andere im persönlichen Kontakt stehende Team – asynchron, selbstverantwortlich, agil.
Die Vor- und Nachteile jeder dieser Stufen:
Die fünf Stufen von Matt Mullenweg erklärt der Unternehmer und Podcaster Steve Glaveski auf seinem Medium-Blog im Detail und gibt eine Einschätzung an welcher Stelle hier Vor- und Nachteile für Unternehmen liegen:
Podcast-Tipp: Matt Mullenweg über die 5 Stufen von Remote Work und die Zukunft der Arbeit nach Corona.
Matt Mullenweg gastierte kürzlich in Sam Harris Making Sense-Podcast, um über die fünf Stufen verteilter Teams zu sprechen (er bevorzugt “verteilt” gegenüber “fern”). Wir empfehlen reinzuhören: