Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben der Werbetreibenden merklich gestiegen: Die Halbjahresbilanz sieht – so aktuelle Zahlen von Nielsen – mit einem Plus von fast 5 % vielversprechend aus.
Doch wegen der Pandemie hat sich der präferierte Marketingkanal-Mix verändert. Wo Marketer:innen gerade investieren, wo man von Investitionen absieht und was das für B2B bedeutet, erfahren Sie hier.
Marketingkanal-Mix: Wo Marketer:innen gerade investieren – und wo nicht.
Dass die Summe der Werbeausgaben im ersten Halbjahr 2021 die des ersten Halbjahres 2020 übersteigt, dürfte kaum verwundern. Schließlich wurden im März 2020 viele Marketingmaßnahmen zunächst auf Eis gelegt. Ebenso wenig überraschend: Nach Lockerungen der Maßnahmen 2021 zogen Investitionen bei Out-of-Home-Formaten (+ 28,8 % im Juli) und Kino-Werbung (+ 81,2 % im Juli) wieder an.
Im Umkehrschluss könnte man meinen, dass die Pandemie-Zeiten, in denen man vor dem Fernseher lümmelt, vorbei seien. Doch: Auch die Ausgaben für Fernseh-Spots sind im Vergleich zu 2020 um mehr als 12 % gestiegen. Damit wächst TV als Marketingkanal derzeit sogar stärker als Online.
Das Nachsehen bei den aktuellen Entwicklungen haben hingegen Radio (- 5,5 %), Zeitungen (- 2,3 %) und Zeitschriften (- 2 %).
Trotz aktueller Entwicklungen: Marketing ist vor allem digital.
Auch wenn mehr Geld in Out-of-Home- und Kinowerbung investiert wird, kratzt die Summe der Gesamtausgaben von 2,8 Millionen Euro nicht mal ansatzweise an der Pole Position. Auch TV auf Platz 2 ist mit Werbeausgaben in Höhe von 1,16 Milliarden Euro weit abgehängt. Mit Investitionen in Höhe von knapp 2,5 Milliarden Euro bleibt Online das unangefochtene Werbe-Schwergewicht.
Denn spätestens seit der Pandemie, in der sich der Marketingkanal-Mix laut 94 % der Befragten beim Salesforce „State of Marketing“-Report verändert hat, ist Werbung vor allem eins: digital.
Auf welche Werbemaßnahmen B2B-Marketer:innen jetzt setzen sollten.
Online ist nicht ohne Grund so beliebt. Digitale Werbung ist verhältnismäßig günstig und Erfolge sind durch Tracking effektiv messbar. Aus B2B-Sicht setzt vor allem die Möglichkeit zu präzisem Targeting der Onlinewerbung die Krone auf – denn dadurch können spitze Zielgruppen (wie sie im B2B-Bereich üblich sind) mit wenig Streuverlust angesprochen werden.
Bei Out-of-Home, TV und Kino ist das ganz anders. Obwohl sich diese Kanäle also auf dem aufsteigenden Ast befinden, lohnen sich Investitionen für B2B-Marker:innen hier nicht. Wer aber nicht ausschließlich auf digital setzen möchte, der ist im B2B-Bereich mit der conversion-rate-steigernden Kombination aus Print-Mailings und E-Mails gut beraten.