B2B Marketing Blog für eine B2B Welt im Wandel – by wob

Die Arbeitgebermarke und ihre Realität am Stammtisch

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Arbeitnehmer gewinnen, halten und langfristig zufriedenstellen – eine Herausforderung, die nicht alle deutschen Unternehmen gleich gut zu meistern verstehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die häufigsten Fehler beim Employer Branding vermeiden und dafür sorgen können, dass Ihre Mitarbeiter auch beim Feierabendbier noch gut von Ihnen sprechen.

Zwei Männer kommen in eine Bar, sagt der eine zum anderen …

Stellen Sie sich mal Folgendes vor: Sie haben sich nach einem methodisch fundierten Prozess für eine differenzierende, emotionale, strategisch passgenaue Recruitment-Kampagne entschieden. Und Sie haben ein angemessenes Budget freigemacht, um sie über alle relevanten Kanäle on- und offline hinweg zu Ihren zukünftigen Wunsch-Mitarbeitern zu bringen.

Aber dann passiert Folgendes: Einer dieser möglichen Kandidaten trifft in der Lieblingskneipe einen Kumpel, der in Ihrem Unternehmen arbeitet. Er fragt ihn interessiert, was es denn mit diesen schönen Werten Freiraum, Qualität und Innovation*, von denen da die Rede ist, im Alltag so auf sich hat? Wenn er jetzt verständnislose Blicke oder verächtliches Schnauben erntet, war bei diesem Kontakt das ganze schöne Investment in Ihr Recruitment-Projekt für die Katz.

Beim Employer Branding die Bodenhaftung nicht verlieren

Diese kleine Geschichte zeigt, wie wichtig das Ineinandergreifen von Employer Branding nach innen und außen ist. Wenn Ihre Mitarbeiter nicht wissen, was Sie für sich als Arbeitgeber an Werten, Stärken und Leistungen in Anspruch nehmen oder, noch schlimmer, wenn sie es nicht nachvollziehen können, vergeben Sie eine enorme Chance. Denn: Vermitteln Sie dies glaubwürdig und verständlich Ihren Mitarbeitern, dann steigt nicht nur deren Identifikation mit Ihrem Unternehmen, sondern Sie gewinnen Multiplikatoren nach innen und außen.

Dabei geht es nicht darum, den Arbeitsalltag rosarot zu malen. Gutes Geld für gute Arbeit – diese Logik ist absolut nachvollziehbar und die meisten Mitarbeiter haben eine durchaus realistische Sicht, was von ihnen für Gehalt, Zusatzleistungen und Perspektiven erwartet werden darf. Sie wissen es jedoch auch zu schätzen, wenn man ihre Meinung und ihre Erfahrungen ernst nimmt und als Unternehmensleitung zuhören kann. Zu diskutieren, wie Vision und Unternehmenswerte verstanden und gelebt werden und wie man ihnen im Alltag noch mehr gerecht werden kann – das ist ein hervorragender Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung als attraktiver Arbeitgeber von innen heraus.

Die Glaubwürdigkeit von Mensch auf Marke übertragen

Aber je größer das Unternehmen, desto weiter sind Shopfloor und Führungsetage voneinander entfernt. Interne Events, Intranet, Kamingespräche sind wichtige Elemente von großer Signalwirkung. Im Alltag kann zusätzlich für den nachhaltigen Erfolg eine ganz andere Gruppe ins Spiel kommen: die Markenbotschafter. Sie können glaubwürdig das Positive der Marke nach innen und außen tragen, Kritik und Impulse hierzu aufnehmen und weitergeben.

Was macht die idealen Markenbotschafter/-innen aus? Sie kommen aus allen Unternehmensbereichen, sind kommunikativ, in ihrem Umfeld gut vernetzt, konstruktiv und ohne Scheu, auch kritische Themen zu vertreten.

Wenn Sie die richtigen Kandidaten gefunden haben, gibt es einige wichtige Regeln zu beachten.

7 Regeln für erfolgreiche Markenbotschafter in Ihrem Unternehmen

  1. Verständnis
    Sorgen Sie dafür, dass auch deren Vorgesetzte die Aufgabe verstehen und das Engagement gutheißen.
  2. Zeit
    Räumen Sie den Markenbotschaftern ein angemessenes Zeitpensum für ihre Funktion ein.
  3. Akzeptanz
    Führen Sie sie in ihrer Rolle der gesamten Belegschaft gegenüber ein, um den richtigen Stellenwert zu sichern.
  4. Klarheit
    Grenzen Sie klar ab: Markenbotschafter wollen weder Betriebsrat noch internes Vorschlagswesen ersetzen.
  5. Substanz
    Geben Sie ihnen eine gute Grundlage: Warum ist Ihre Arbeitgebermarke so wichtig? Was haben Unternehmen und Mitarbeiter davon?
  6. Austausch
    Sorgen Sie für Dialog: regelmäßige (moderierte) Treffen, um positive Erfahrungen weiterzugeben und neue Ideen, Formate, Maßnahmen zu entwickeln.
  7. Respekt und Wertschätzung
    Diese Mitarbeiter leisten einen wertvollen Beitrag für Ihr Unternehmen. Das verdient Anerkennung, materieller wie immaterieller Art.

Was für alle Punkte gilt: Planen Sie langfristig. Markenarbeit nach innen verlangt Ausdauer und Weitblick über Jahre hinweg. Aber dann passt letztendlich die Auskunft am Stammtisch auch mit der Paid- und Owned-Kommunikation Ihrer Arbeitgebermarke zusammen.

*von der Verfasserin willkürlich ausgedachte Beispiele

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Wenn Sie Fragen zum Thema Interne Markenbotschafter haben, dann sprechen Sie uns am besten direkt an (carola.hecker@wob.ag oder 06204/970-163). Wir wünschen gute Inspiration. Und bei Fragen, nicht zögern, einfach melden!

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