Ja, wir alle wissen es. Und ja, wir alle bekommen es mit: Messen werden digital. Wir erleben aktuell einen Digitalisierungsschub. Und warum? Genau, wegen einer Krise, deren Namen wir langsam leid sind, laut auszusprechen: die C.O.R.O.N.A-Krise.
Messen wurden abgesagt und viele B2B-Unternehmen standen mit dem Rücken zur Wand: Ein wichtiger Kommunikationskanal wurde ihnen genommen. Die Folge waren fehlende Leads.
Viele Unternehmen haben schnell reagiert und sind auf virtuelle Events umgestiegen – und das war auch richtig so! Warum jetzt der falsche Zeitpunkt ist, wieder in ein back to normal zurückzukehren, möchten wir Ihnen am Beispiel der Expo Real vor Augen führen.
Game Over: Messe München zieht die Handbremse.
Zuletzt getroffen hat es die Expo Real, die größte Immobilienmesse Europas. Aufgrund der Corona-Lage war für die Betreiber schon vor Monaten klar: Die Expo Real findet dieses Jahr sowohl als Digital- als auch als Präsenz-Veranstaltung als „Hybrid Summit“ statt. Doch selbst diese Maßnahme konnte eine Absage schlussendlich nicht verhindern.
Dynamische Lage.
Neue Regelungen zu Corona-Tests, Beherbergungsverbote, steigende Fallzahlen und ständig veränderte Risikogebiete – das alles führt zu großen Verunsicherungen. Kein Wunder also, dass auch die Absagen für die Expo Real nicht weniger wurden. Man musste die Notbremse ziehen – eine teure Notbremse.
Umsatzverluste tun weh: immer.
Die Messe München zahlt alle Tickets und Gebühren zurück – das ist vorbildlich und richtig, führt aber auch zu einem herben Umsatzverlust. Und das leider nicht zum ersten Mal: Seit März musste die Messe München bereits eine ganze Reihe von Messen absagen. Bislang beläuft sich der Umsatzverlust insgesamt auf mehr als 200 Millionen Euro, so Geschäftsführer Klaus Dittrich.
Hybride Events: Not enough?
Die Idee, die Expo Real dieses Jahr als hybride Veranstaltung zu planen, war richtig. Die analoge und virtuelle Welt kommt hier zusammen – das Eventkonzept erlaubt es, die Reichweite zu erhöhen, Kosten zu senken und Menschen aus der ganzen Welt zu erreichen.
Doch manchmal kommt es anders, als man denkt. Man hätte improvisieren können und die Messe rein virtuell stattfinden lassen können. Doch bei der Expo Real wären die beiden Formate eng miteinander verwoben gewesen. Unter den gegenwärtigen Umständen hätte eine rein digitale Ausstellung keinen Sinn gemacht, berichten die Verantwortlichen der Messe München.
Wichtig an dieser Stelle: Die Messe München steht hier nur stellvertretend für eine Branche, die in ganz Deutschland unter Absagen und Ausfällen leidet und nach Alternativen sucht, beziehungsweise diese bereits gefunden hat: virtuelle Events.
Virtuelle Events: Von wegen Schnee von gestern.
Dass virtuelle Events funktionieren und sehr erfolgreich sein können, sollte sich mittlerweile nicht nur unter B2B-Marketern rumgesprochen haben. Sie sind noch nicht überzeugt? Hier ein paar Best Practices für Sie:
Gut gedacht, gut gemacht.
Bei der Planung und Durchführung von virtuellen Events muss man einiges beachten. Verlagern auch Sie Ihre Events, Konferenzen und Co. ins Netz! Es wird sich lohnen und ja, gut aussehen kann das Ganze auch. Hier ein kleiner Überblick:
- Für den TIK Digital 2020 lieferten wir in kürzester Zeit die strategische wie gestalterische Konzeption des Digitalevents und wir kümmerten uns um seine technische Umsetzung und Betreuung.
- Die BASF durften wir dabei unterstützen, eine virtuelle Plattform für die Fakuma 2020 aufzustellen. Die Fakuma ist eine der weltweit wichtigsten Fachmessen für Kunststoffverarbeitung.
Sie sehen also: Hören Sie auf mit Vorbehalten und setzen Sie sich mit dem Thema virtuelle Events auseinander. Tun Sie es nicht, machen Sie sich womöglich angreifbar für die Zukunft.
Virtuelle Veranstaltungen sind noch immer the place to be – keiner weiß, wann das nicht mehr der Fall sein wird. ABER: Überlegen Sie sich zweimal, ob gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, einen Schritt zurück zur Normalität zu machen.