Kaum haben sich B2B-Unternehmen und Recruiter auf die Millennials da draußen eingestellt, kommen bereits die nächsten Nachwuchskräfte um die Ecke: die Generation Z. Damit sind – je nach Studie – alle zwischen 1995 und 2012 Geborenen gemeint.
Für B2B-Unternehmen ist es eine Herausforderung, die Eigenschaften und Interessen dieser jungen Zielgruppe zu verstehen, da deren Lebenswelt sich stark von der von B2B-Entscheider:innen unterscheidet. Die Jungen zu verstehen ist die eine Sache, sie nicht zu enttäuschen, die andere – gerade mit Blick auf Employer Branding.
Die Enttäuschung kann groß sein.
Aus dem aktuellen Havas Meaningful Brands Report geht hervor, dass Konsumenten von den meisten Brands und Unternehmen enttäuscht sind. Erwartungen werden nicht erfüllt. Das stößt bei der jungen Generation bitter auf. Eine Folge daraus? B2B-Unternehmen werden als potenzieller Arbeitgeber unattraktiv.
Zahlen lügen nicht.
Gerade bei jungen Menschen sind Unternehmen gefragt, die sich für sinnvolle und nachhaltige Maßnahmen zum Wohle der Gesellschaft und des Planeten einsetzen – das bestätigt ein Blick auf die Zahlen:
- 73 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen nachhaltig handeln müssen.
- 64 Prozent kaufen bevorzugt bei Unternehmen mit einem klar definierten Brand Purpose
- 53 Prozent sind bereit, mehr für eine Marke zu bezahlen, die klar zu gesellschaftlichen und ökologischen Themen steht.
Auch ihre Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber richtet die Generation Z verstärkt an sinnstiftenden Themen aus. Was also können B2B-Unternehmen aktiv tun, um in den Augen der Jungen zu überzeugen und sich so stärker als Arbeitgeber zu positionieren?
Punkten Sie mit Themen, die die Jugend bewegen.
Ziegen Sie also, dass Ihnen das Thema Sustainability wichtig ist und dass auch Sie als B2B-Unternehmen Ihren Anteil zu einer besseren Umwelt beitragen. Hier können Sie beispielsweise einen neuen Themenbereich auf Ihrer Website aufbauen.
Wichtig an dieser Stelle: Transparenz bei Arbeitgebern ist für die Generation Z wichtig, sie möchten in einem Unternehmen arbeiten, das Werte wie Sustainability lebt. Deshalb sollten Sie kein Greenwashing betreiben. Liefern Sie ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept, das in alle Unternehmensbereiche hineinreicht – die Generation Z steht auf klare Kante, nicht nur in Sachen Umwelt.
Präsentieren Sie sich als innovativer Arbeitgeber.
Wer beim digitalaffinen Nachwuchs punkten will, sollte mit innovativen Methoden und Technologien auftrumpfen. Das bedeutet nicht, dass Sie in jedem Office den neusten Mac aufstellen müssen.
Das Ganze ist viel einfacher und kann bereits beim Bewerbungsprozess beginnen. Schalten Sie Stellenanzeigen in sozialen Netzwerken und auf Community-Plattformen oder nutzen Sie Bewertungsseiten wie Kununu, um Ihre Arbeitgebermarke zu stärken – die Generation Z ist digital unterwegs.
„Flexibles Arbeitsmodell“ als Zauberwort im Employer Branding.
Die Work-Life-Balance ist sehr wichtig, um effektiv zu arbeiten. Vor diesem Hintergrund sollten Sie jungen Interessent:innen signalisieren, dass man bei Ihnen mit zeitlichen Freiheiten rechnen darf. Heißt: Work from nine to five war gestern – bieten Sie Ihrer Belegschaft von morgen die Möglichkeit, Arbeitszeiten stärker selbst einzuteilen.
Auch mit dem Thema Remote Work können Sie glänzen. Bieten Sie Ihren zukünftigen Mitarbeiter:innen auch räumlich die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten – im Homeoffice, im Coworking Space oder an einem anderen Ort auf dieser Welt.
Das Ergebnis? Ihre Position als moderner Arbeitgeber wird gestärkt und Ihre neuen Angestellten arbeiten produktiver, da sie mehr Freiräume für Hobbys und Privatleben haben.
Die Konkurrenz schläft nicht.
Die Konkurrenz um den Nachwuchs ist groß und die Jungen haben sehr genaue Vorstellungen von ihrem zukünftigen Arbeitgeber – der „War for Talents“ ist also in vollem Gange.
Was also können B2B-Unternehmen tun, um diesen Kampf für sich zu entscheiden? Die Antwort: Sie sollten Werte, die der jungen Generation wichtig sind, widerspiegeln. Diese sollten „von innen heraus“ authentisch entwickelt werden und nicht nur einen Kundenkreis bedienen. Auch auf „leere Versprechungen“ sollte verzichtet werden.
Klingt hart, ist aber so.
Die Beschäftigten von morgen sind von den meisten Unternehmen bitter enttäuscht. Die Folgen könnten es in sich haben: Aus der Umfrage von Havas geht hervor, dass 75 Prozent der Marken (B2C und B2B) von heute auf morgen verschwinden könnten, ohne dass das jemanden interessieren würde. Und das „nur“, weil Unternehmen eine Haltung einnehmen, die sie später nicht transparent vorleben.
Fazit: Von nichts kommt nichts.
Ja, junge Menschen erreichen Sie vor allem digital. Doch, um mit der jungen Generation langfristig in den Dialog zu treten und sie von sich als Arbeitgeber zu überzeugen, sollten Sie weiterdenken – gerade im B2B.
Für Unternehmen gilt mehr denn je: Zeigen Sie klare Kante und nehmen Sie Haltung ein!